Ohne Feinde, keine Eskalation. Ohne Eskalation, keinen Businessplan (so?) #wikicon18 Teil 1
Textsorte: Traum, Bekenntnis | Das ist die Vorbereitung auf meinen Beitragam Treffen der deutschsprachigen Community von Wikipedia vom 5.-7. Oktober 2018 in St. Gallen/Schweiz @Wiki_Con #wikicon18
“Umgang mit Information auf der Höhe der Zeit — Was wir von Wikipedia lernen könn(t)en”: Samstag, 6.10.2018, 11.00–11.45 Uhr
(1) Meta (Einführung zu dieser Serie)
(2) Was wir nicht von Wikipedia gerlernt haben
(3) Warum HTML nicht die Fortsetzung des Gleichen mit anderen Mitteln ist?
(4) 22.08.1930 #AlbertEinstein zur 7. @IFA_Berlin: “Sehr verehrte An- und Abwesende”
(5) täglich #watchvlog ((( rebell.tv ))) #pngpng bis 17. Oktober 2018
(6) …
(7) …
Kill your Idols — Love your Enemie
- Ohne Feinde, keine Eskalation.
- Ohne Eskalation, kein Businessplan.
1 Am 27. September 2018 treffen sich die gewaltig Mächtigen der Medienszene der Schweiz im wundervollen KKL in Luzern: Swiss Media Forum #smf18
Das erste Panel wird den Titel tragen: “Was wären Politik und Wirtschaft ohne klassische Medien?” Die Verlegerbosse winken mit dem Zaunpfahl. Empfehlen damit auch sie #DieMedienfrage eskalieren zu lassen?
2 Vom 5.-7. Oktober 2018 trifft sich die deutschsprachige Community von Wikipedia in einem Gymnasium in St. Gallen. Wir nennen es WikiCon. #wikcon18
Die Organisationsform? Es werden Themen eingereicht. Es wird geschaut, wieviele Schulzimmer zur Verfügung stehen. Es kommt zu zusagen und zuordnungen auf Zimmer. Die Eingaben können beobachtet werden. Etc. (Meinen Beitrag bereit ich hier mit dieser kleinen Serie vor.) Aber immer gilt: Wenn du andere Themen findest und andere vor Ort, welche mit dir darüber reden mögen:
¯\_ツ_/¯ SEI MUTIG ¯\_ツ_/¯
3 Am 13. Oktober 2018 trifft sich in Wien das Watchblog von Wikipedia und erzählt für einmal nicht auf Youtube, sondern vor körperlich anwesendem Publikum ihre “Geschichten aus Wikihausen”. Die Macher des Films: “Die dunkle Seite der Wikipedia” kennen sich aus. Wissen, wie Wikipedia funktioniert. Und vor allem: Sie wissen, was schief läuft. Ok: Wikipedianer hätten noch tonnenweise andere Ideen was schief läuft. Aber immerhin: Ein ganz wundervoller “Feind”, diese Gruppe 42, welche grandiose Eskalationen zulassen wird ;-)
4 META: Die Grundüberlegung ist also: Streit wird hier als Rhetorik einzusetzen gesucht. Ich suche nach “Feinden” — weniger polemisch: Ich suche offensiv nach Kritik — welche mir Probleme generieren, welche ich mir wünsche, welche ich als notwendig erachte, welchen ich eine bestimmte Dringlichkeit zuspreche: Meine Frage als Sozialarbeiter (welcher am Sozialen Arbeitet), ist “Die Soziale Frage”.
Die Metamorphose der Sozialen Frage.
(Robert Castel, nicht Manuel Castells ;-)
Was wir von Wikipedia lernen könn(t)en?
Aktuell arbeite ich in einem kleinen, losen Team an #Wikinews_ch
In dieser hier beginnenden Serie, werde ich einzelne Punkt hervorheben, was aus meiner Sicht von Wikipedia gelernt werden könnte. Dieser “Teil 1” ist lediglich die Einführung dazu.
1. Meta
Na klar: 2010 konnten wir nach einem Angel-Investment von 1 Million CHF kein Venture Capital finden. Das nervt. Bis heute. Und nach dem die Verlegerbosse den Schutzschild ihrer Journalisten voll ausgenützt — wir nannten es damals #AIBS, Acquired Internet Bashing Syndrom — und ihre Konzerne höchst erfolgreich umgebaut haben, ist vielleicht jetzt wieder ein Zeitfenster offen?
Ich suche nach nichts weniger, als einem Businessplan, welcher mich an dem arbeiten lässt, woran ich arbeiten muss. Es geht um nichts weniger, als die Rettung der Idee von einem Konsens zur Uneinigkeit. #agree2disagree
Ich suche Freunde. Ich suche Feinde. (so?)
UMGANG MIT INFORMATION AUF DER HöHE DER ZEIT
Die Herausforderung sehe ich (weiterhin) darin, dass erstmals in der Geschichte der Menschheit — wir wir uns diese hier in der Schweiz unirritiert getrauen zu erzählen — Computer mit kommunizieren.
Wir beginnen erst gerade am Anfang dieser 4. Industriellen Revolution zu erahnen, was wir bei Niklas Luhmann längst auswendig gelernt haben: Kommunikation kommuniziert. Nicht Menschen. So arbeiten wir Raumforschend an einem #SmartSetting und suchen eine möglichst hohe Kongruenz zwischen Post-Heroischem-Management und bearbeiteten (intentionalen) Fragestellungen…
Investor-Relations
Was ist ein guter Streit?
- Wenn dieser Probleme generiert, welche du dir wünscht und deine Themen befördert.
- Unter den Bedingung von Computer Vermittelter Kommunikation #CMC #CMCzrh, ist das “Ausschweigen” von Namen, Ideen, Projekten, Produkten etc. nicht mehr praktizierbar. Die kommunikative Höchststrafe ist, wenn mit dir niemand mehr Streiten mag. (So?)
- “WE SHALL MAKE THE BASIS OF OUR STATE CONSENT TO DISAGREEMENT. THEREIN SHALL WE ENSURE ITS DEEPEST HARMONY.” (harold joseph laski) #ANARCHkonf #agree2disagree
Links:
- Rufus Pollok erklärt meinen Studierenden die aktuelle Herausforderung.
- Dirk Baecker erklärt die Grundidee von Medienwechsel, welche uns in unserer Arbeit täglich inspiriert.
ungeordnetes MERKEn ;-)
- Die Verlegerbosse suchen den Streit mit Politik und Wirtschaft.
- Verlage hängen sich an Facebook und Google, während ihre “Kindersoldaten” (Kurt Imhof) #AIBS verbreiten und Unter_Haltung produzieren.
- Dass die Bedienung der Aufmerksamkeitsökonomie zu schweren Beeinträchtigungen “guter Informationen” führen, zeigte der Film #DieViertGewalt eindrücklich.
- Das journalistische Ausschweigen von Hinweisen des Soziologen und SRG-Bosses Gilles Marchand ist evident.
- Die Verwaltungen (insb. die Statistischen Ämter) arbeiten schon heute offensiv mit und auf Wikidata.
- Journalismus verpasst den Aufbau von Wikidata ab 2015 so präzis, wie damals den Aufbau von Wikipedia zw. 2001–2007.
- Die ganz grossen, wissenschaftlich arbeitenden Social-Media und Youtube-Stars suchen den Streit mit Wikipedia und kümmern sich nicht einmal um Verleumdungsklagen durch öffentlich-rechtliche Medienhäuser und/oder andere “klassische” Verlage.
- Selbst Suhrkamp (und Merve) akzeptieren von ihren wissenschaftlichen Star-Autoren Zitationen auf Wikipedia.
- Dass Wikipedia das dominante Nachschlagewerk ist für Ausgangspunkte von Informationen scheint breit akzeptiert und in der Alltagserfahrung etabliert zu sein.
- Während viele Medien-Start-ups in der Phase “Web 2.0” erfolgreich “ausgetrocknet” und eliminiert werden konnten, sind die Journalistischen Start-ups auf die “Begeisterung” eines spezifischen Zielpublikums ausgerichtet. Ganz explizit: Republik Magazin. Das ist nicht schlecht. Es ist bloss eine Rückkehr zu einem einstmals erfolgreichen Geschäftsmodell und reagiert in keiner Faser auf die aktuellen Herausforderungen. (Social Media ist bloss Teil von Unter_Haltung und Kundenbindung.)
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- (Offene Liste. Danke für weitere Hinweise via Twitter: sms2sms ;-)
Stefan M. Seydel/sms ;-)
(*1965), M.A., Studium der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Autor, Künstler.
Ausstellungen und Performances in der Royal Academy of Arts in London (Frieze/Swiss Cultural Fund UK), im Deutsches Historisches Museum Berlin (Kuration Bazon Brock), in der Crypta Cabaret Voltaire Zürich (Kuration Philipp Meier) uam. Gewinner Migros Jubilée Award, Kategorie Wissensvermittlung. Diverse Ehrungen mit rocketboom.com durch Webby Award (2006–2009). Jury-Mitglied “Next Idea” Prix Ars Electronica 2010. Bis 2010 Macher von rebell.tv. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Information auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Verlag Hamburg. Mitglied im P.E.N.-Club Liechtenstein. Er war drei Jahre Mitglied der Schulleitung Gymnasium Kloster Disentis. Seit Sommer 2014 lebt und arbeitet er in Zürich: #dfdu.org AG, Konstellatorische Kommunikation. (Entwicklung von Pilot und Impulsprojekten, gegründet 1997 mit Tina Piazzi)